Ayurvedisches Lassi

Nicht jeder Lassi ist ein ayurvedischer Lassi

Lassi aus dem Supermarkt hat nichts mit ayurvedischem Lassi zu tun. Auch beim Inder bekommt man selten ein wirklich gesundes, ayurvedisches Lassi. Es ist jedoch ganz einfach, ein verdauungsförderndes, gesundes Lassi selbst zu machen.

Joghurt ist ein Sauermilchprodukt und schwer verdaulich

In unserem Kulturkreis gilt Joghurt als ein gesundes Lebensmittel. Ayurveda schaut da etwas differenzierter hin. Joghurt ist ein Sauermilchprodukt und Sauermilchprodukte werden im Ayurveda als schwer verdaulich eingestuft.
Wie kommt es zu dieser Bewertung?
Joghurt entsteht durch Vergärung von Milchzucker in Milchsäure. Vergärung bewirkt eine grundlegende Veränderung eines Lebensmittels, was im Ayurveda nicht befürwortet wird.
In der ayurvedischen Küche wird ganz überwiegend mit naturbelassenen, hochwertigen Lebensmitteln gekocht.

Die Verdünnung macht’s!

Joghurt hat aber durchaus eine gesundheitsfördernde Wirkung auf den Darm. Und die können Sie mit Lassi nutzen, denn Lassi ist nichts anderes, als Joghurt und Wasser zusammengemischt. Mit diesem einfachen Trick wird Joghurt leichter verdaulich und gleichzeitig können die gesunden Anteile im Darm wirken.

Lassi am bestens mittags genießen

Wie alle tierischen Eiweißprodukte ist auch Lassi mittags am besten verdaulich. Tierisches Eiweiß, egal ob Fleisch, Käse oder Joghurt, ist für jedes Verdauungssystem eine Herausforderung. Da mittags das Verdauungsfeuer am stärksten brennt und die meiste Kraft hat, um Nahrung in Energie zu verwandeln, genießen Sie Lassi am besten in der Mittagszeit. Abends, wenn Agni, das Verdauungsfeuer, sich allmählich zur Ruhe begibt, kann auch das verdünnte Lassi nicht mehr vollständig verdaut werden. Zurück bleibt Ama, die Stoffwechselrückstände, die zu Krankheiten führen.

Kalt bedeutet im Ayurveda Körpertemperatur

Haben Sie schon einmal beim Inder ein Lassi bestellt? Wenn es mit Eiswürfeln serviert wurde, dann war es kein ayurvedisches Lassi.
Denn im Ayurveda sollte das kälteste Lebensmittel Körpertemperatur haben oder wenigstens Zimmertemperatur – was in Indien manchmal fast das gleiche ist. Damit Agni, Ihr Verdauungsfeuer, optimal arbeiten kann, sollte es vorher nicht künstlich heruntergekühlt werden. Ein Feuer, das mit einem Eimer kalten Wassers übergossen wird, kann auch nicht mehr richtig brennen.
Lassen Sie also Ihr Agni mittags hell brennen und löschen Sie es nicht mit eisgekühlten Getränken.
Laut Ayurveda ist es viel gesünder – und auch schmackhafter – wenn Sie Lassi in Zimmertemperatur genießen.

Lassi selbst machen – schnell und einfach

Die Basis für ein hochwertiges Lassi im Sinne von Ayurveda ist Joghurt in bester Bio-Qualität und in der Vollfettvariante.
Es sollte ganz frisch sein, möglichst sogar selbst gemacht. Und dazu Wasser in Zimmertemperatur. Das ist schon fast alles.
Das Verhältnis von Joghurt und Wasser können Sie Ihrer Verdauungskraft anpassen. Wer eine wirklich gute Verdauung hat, kann eine Mischung von 1 Teil Joghurt und 2 Teile Wasser nehmen.
Manche Pitta-Typen haben solch eine gute und rückstandsfreie Verdauung, das ist aber recht selten. Leichter verdaulich und gesünder ist ein Mischungsverhältnis von 1:4 bis 1:6.
Mit einem Mixer verquirlen Sie Joghurt und Wasser zu einer homogenen Masse. Schon ist alles fertig!

Süßes oder salziges Lassi

Lassi gibt es in zwei Varianten: Verdauungsfördernd ist das salzige Lassi zum Mittagessen, fruchtig-lecker ist das süße Lassi als kleine Zwischenmahlzeit oder zum Nachtisch


Salziges Lassi beruhigt Vata

Das salzige, gewürzte Lassi ist für alle Menschen mit einem erhöhten Vata-Dosha geeignet. Auch auf Reisen ist es das ideale Getränk.
Sie können es ruckzuck vorbereiten und in eine Trinkflasche abgefüllt mitnehmen. Da das Reisen ohnehin Vata erhöht, können Sie mit einem salzigen Lassi für Entspannung und Beruhigung sorgen.
Auch bei Computerarbeit, die ebenfalls Vata erhöht, ist ein salziges Lassi ein perfekter Ausgleich.

Zubereitung salziges Lassi

Hochwertiges Bio-Joghurt und Wasser im Verhältnis 1:4 bis 1:6 im Mixer verquirlen. Dazu eine Prise Steinsalz, kein Meersalz.
Probieren Sie aus, welche der Gewürze Sie besonders gern mögen.
Sie können auch zwei oder drei davon mischen. Idealerweise mörsern Sie die Gewürzsamen und rösten sie kurz zuvor an.
  • Kreuzkümmel
  • Koriandersamen
  • Pippali
  • schwarzer Pfeffer
  • frische Korianderblätter
  • Minzblätter

Süsses Lassi für verwöhnt Darm und Seele

Am bekanntesten ist das Mango-Lassi, das meist sehr dickflüssig beim Inder oder im Supermarkt angeboten wird.
Ayurvedisch ist es nicht, deshalb stellen wir Ihnen hier die süßen Lassi-Variationen vor, die Ihnen und Ihrer Verdauung gut tun werden.
Damit das Lassi süß wird, stehen Ihnen verschiedene Süßungsmittel zur Verfügung.
Vata- und Pitta-Typen können aus verschiedenen Zuckerarten wählen: Kokosblütenzucker, Sharkara, Rohrohrzucker, Vollrohrzucker oder Sirup (Dicksaft aus Apfel, Birne oder Agave).
Kapha-Typen süßen ihr Lassi doshagerecht mit Honig.

Mango-Lassi wird von allen geliebt

Im Ayurveda heißt es, dass Milchprodukte und Obst sich nicht vertragen. Aus dieser Verbindung, die nur sehr schlecht verdaut werden kann, entsteht nämlich Ama. Ama ist das Sanskritwort für Stoffwechselrückstände. Die bei uns so beliebten Fruchtjoghurts sind im ayurvedischen Sinn leider nur unzureichend verdaulich. Die einzige Frucht, die mit Joghurt gemischt verdaulich ist, ist die Mango, sofern sie voll reif ist. Deshalb ist Mango-Lassi das einzige fruchtige Lassi, das im Ayurveda empfohlen wird.

So bereiten Sie Mango-Lassi zu:
Eine Mango schälen, zerkleinern und pürieren. 100 g Joghurt und 500 ml Wasser dazugeben und alles zusammen kräftig verquirlen. Wenn Sie möchten, geben Sie noch etwas Kardamompulver oder Ingwerpulver dazu. Zum Süßen wählen Sie aus den empfohlenen Süßungsarten weiter oben.

Rezept für Rosenwasser-Lassi:
Mischen Sie Joghurt und Wasser im Verhältnis 1:4 bis 1:6. Je schwächer Ihre Verdauung ist, um so dünnflüssiger sollte die Mischung sein. Vor dem Verquirlen geben Sie einen oder mehrere Teelöffel Rosenwasser dazu. Vorsicht, Rosenwasser ist sehr intensiv! Mit etwas Honig oder Ahornsirup nach Belieben süßen.

Eine vegane Lassi-Variante:
Inzwischen gibt es jede Menge vegane Joghurtsorten. Für Pitta-Typen oder im Sommer allgemein ist ein Kokos-Lassi perfekt! Dazu veganen Kokos-Joghurt, ein wenig Kokoscreme und Wasser miteinander verquirlen. Das Mischungsverhältnis sollte wieder Ihrer Verdauungskraft angepasst sein und ungefähr 1:4 bis 1:6 betragen.

Unsere hauseigene Variante – Kokos-Lassi:
Unser Chefkoch hat für unsere Gäste ein köstliches Kokos-Lassi entwickelt. Hier sein Rezept:
  • 100 ml Joghurt – Bio und ungesüßt
  • 100 ml Kokosmilch
  • 100 ml Wasser
  • etwas Rohrzucker
Alle Zutaten vermengen und am besten kurz mixen.


Gesundes Mittagessen mit Lassi

Genießen Sie Lassi am besten zum oder nach dem Mittagessen. Trinken Sie es in kleinen Schlucken und in Zimmertemperatur. So tun Sie etwas für Ihre Darmflora und Ihre Verdauungskraft. Denn laut Ayurveda ist die Verdauungskraft die Basis für Ihre Gesundheit.