Morgenroutine mit Ayurveda

Ayurvedische Tipps für einen energievollen Start in den Tag

In diesen Zeiten, in denen Corona vieles durcheinanderbringt, sind Routine und Regelmäßigkeit wichtig, um im inneren Gleichgewicht zu bleiben. Lesen Sie hier unsere Tipps im Umgang mit Corona und einem erfüllenden Tagesbeginn. Ayurveda ist vor allem ein Gesundheitswissen, das sich in jeden Alltag integrieren lässt. Ein großer Teil der ayurvedischen Gesundheit lässt sich allein durch den Tagesablauf und einiger Rituale erzielen. Lesen Sie hier die Empfehlungen des Ayurveda, wie Sie schon vor dem Frühstück mit wenigen Handgriffen für Ihre Gesundheit und Vitalität sorgen können.

Die ayurvedische Morgenroutine ist einfach und effektiv

Ayurveda ist ja nicht nur die Wissenschaft vom langen, gesunden Leben. Ayurveda hält auch jede Menge Empfehlungen für den Tagesablauf bereit, die Ihnen helfen können, mit wenig Aufwand ganz beachtliche Veränderungen zu erzielen. Für einen frischen, vitalen Start in den Tag empfiehlt Ayurveda ein frühes Aufstehen, Zähneputzen und Zungenreinigung, Gandusha, Zitronen-Honigwasser und ein warmes Frühstück. Wer kann, macht auch noch Yoga vor dem Frühstück.

Den frühen Vogel kannten auch schon die Ayurveda-Weisen vor 4000 Jahren

Eine der wichtigsten Empfehlungen des Ayurveda ist das frühe Aufstehen. Das hat ganz einfach damit zu tun, dass um 6 Uhr morgens die Kapha-Zeit beginnt. Kapha ist dasjenige der drei Dosha, das mit Schwere, Stabilität und Zähigkeit in Verbindung gebracht wird, also nicht gerade die Leichtigkeit, die man sich morgens so sehr wünscht. Jedoch regiert von 2 Uhr bis 6 Uhr morgens das Vata-Dosha die Zeit – Vata ist Leichtigkeit, Heiterkeit und Lebendigkeit. Deshalb empfiehlt also Ayurveda, wenn Sie die Leichtigkeit von Vata mit in den Morgen nehmen wollen, vor 6 Uhr aufzustehen. Das funktioniert allerdings nur dann mit Leichtigkeit, wenn Sie am Abend auch vor 22 Uhr zu Bett gehen – ebenfalls eine wichtige Empfehlung aus dem Reichtum des Ayurveda.

Zähneputzen und Zungenreinigung

Ebenso selbstverständlich wie das morgendliche Zähneputzen wird für Sie mit der Zeit auch die Zungenreinigung werden, wenn Sie erst einmal damit begonnen haben. Die Zungenreinigung mit einem Zungenschaber gilt im Ayurveda als eine der wichtigsten Detox-Maßnahmen, die Sie täglich durchführen können. Auf der Zunge bildet sich über Nacht ein weißlicher Belag, den Sie morgens unbedingt mit einem Zungenschaber entfernen sollten. Denn der Körper entgiftet nachts – einen Teil davon über die Zunge!
Von hinten nach vorne
Diesen Belag sollten Sie auf keinen Fall mit dem Frühstück hinunterschlucken, sondern vorher entfernen. Ziehen Sie den Zungenschaber von hinten nach vorne über die Zunge. Setzen Sie so weit hinten an, wie möglich und denken Sie auch an die seitlichen Partien der Zunge. Den Zungenschaber einfach unter fließendem Wasser abspülen. Damit haben Sie schon mit ganz wenig Aufwand Ihre erste Detox-Pflege des Tages erledigt. Achten Sie beim Kauf eines Zungenschabers bitte auf die Qualität: optimal ist versilbertes Metall oder Edelstahl. Kunststoff sollten Sie lieber vermeiden.

Gandusha – das Ölziehen

Eine weitere wichtige Empfehlung aus dem Ayurveda ist das Ölziehen. Nehmen Sie einen Esslöffel Sesamöl in den Mund und ziehen Sie es ca. 3 Minuten lang durch die Zähne und schieben Sie es von einer Seite in die andere. Die gesamte Mundhöhle sollte damit in Berührung kommen. Diese Prozedur wird auch Ölkauen genannt und damit wird auch gut beschrieben, was Sie mit dem Öl im Mund machen sollten. Anschließend spucken Sie das Öl aus, aber besser nicht über den Wasserablauf entsorgen, die Rohre könnten leicht verstopfen. Sie können das Öl in ein Papiertuch oder in einen kleinen Pappbecher spucken und im Hausmüll entsorgen. Gandusha löst Bakterien, Viren, Pilze und freie Radikale heraus, die allesamt durch das Ausspucken entsorgt werden.

Zitronen-Honigwasser – der Frischekick am Morgen

Eine halbe Stunde vor dem Frühstück empfehlen die ayurvedischen Gelehrten ein Zitronen-Honigwasser zu trinken.

Rezept
  • ½ Liter warmes Wasser, nicht wärmer als 40 °C
  • 1 TL Bio-Honig
  • 1 bis 2 TL Zitronensaft
Verrühren Sie die drei Zutaten und trinken Sie das Zitronen-Honigwasser gleich nach der Zahn- und Mundhöhlenreinigung. Sie werden merken, wie sehr dieses köstlichen Morgengetränk Ihre Energie ankurbelt. Und auch diese Wirkungen werden Ihnen gerade jetzt besonders gut tun:
  • Stärkung des Immunsystems
  • Antibakterielle Wirkung
  • Schutz vor Infekten
  • Regulierung der Darmflora
  • Verbesserung des Hormonhaushalts

Yoga am Morgen

Wer die Zeit hat, um morgens ein paar belebende und zentrierende Yoga-Übungen zu machen, ist besonders gut dran. Empfehlenswert sind Asanas, die Drehung, Beugung und Rückbeugung beinhalten. Der Sonnengruß ist am Morgen ideal, er wirkt aktivierend, macht wach und wirkt erwärmend.

Endlich Frühstück – oder lieber nicht?

Ob Sie morgens frühstücken sollten und was, das hängt ganz von Ihrer Dosha-Konstitution* ab.

Frühstück für Vata-Typen
Für Vata-Typen ist ein warmer Haferbrei der ideale Start in den Tag. Die zarten, empfindsamen Vata-Menschen können sich den Haferbrei sogar mit Sahne und heißem Wasser anrühren. Milch wird im Ayurveda nicht empfohlen, vor allem dann nicht, wenn Sie Obst in den Haferbrei rühren wollen. Gerne können Sie einen klein geschnittenen Apfel mit den Haferflocken aufkochen.
Besonders lecker und sanft beruhigend wird der Haferbrei, wenn Sie am Abend vorher Rosinen, Datteln oder andere Trockenfrüchte einweichen und diese dann mitkochen. Legen Sie auch fünf bis sieben Mandeln oder andere Nüsse in das Einweichwasser und kochen Sie alles zusammen am nächsten Morgen einmal kurz auf. Mit Ghee, Zimt und anderen Gewürzen genießen.

Frühstück für Pitta-Typen
Auch für Pitta-Typen ist ein warmer Haferbrei am Morgen empfehlenswert. Statt Sahne können Sie als Pitta-Typ auch Kokosmilch nehmen, denn Kokosmilch kühlt das feurige Pitta-Dosha. Pitta-Menschen haben in der Regel eine starke Verdauung und können auch leicht verdauliches Brot gut vertragen. Sauerteigbrot ist leichter verdaulich als Hefebrot und wird im Ayurveda bevorzugt. Butter, Marmelade und Nussmousse sind morgens für das Pitta-Frühstück gut geeignet.

Frühstück für Kapha-Typen
Die meisten Kapha-Typen mochten schon als Kind nicht gerne frühstücken. Da zeigt sich eine gute Intuition und stimmt mit den ayurvedischen Empfehlungen überein! Kapha-Typen nehmen oft erst mittags die erste Mahlzeit zu sich – für das träge Verdauungssystem eines Kapha-Menschen genau richtig. Wenn der Hunger aber kneift, dann sind Reiswaffeln, eventuell mit etwas Honig, der beste Start in den Morgen.

Fazit

Für einen energievollen Start in den Tag sind die ayurvedischen Empfehlungen zur Morgenroutine besonders hilfreich. Sie lassen sich mit nur wenig Mehraufwand leicht in den Alltag integrieren. Das Mehr an Zeit kompensieren Sie mit mehr Energie, die Ihnen dann zur Verfügung steht.
Rituale und Routine am Morgen sind die wichtigsten Maßnahmen, um bei sich zu bleiben und gut für sich zu sorgen.